NEO:Fashion AWARD Best Sustainability Concept 2024

Mode kann sowohl ästhetisch ansprechend als auch ein mächtiges Werkzeug für positive Veränderungen sein. Mit meiner Kollektion namens 'Nutzmensch' widme ich mich einem Thema, das nicht unmittelbar mit der Modeindustrie in Verbindung gebracht wird:

Schlachthäuser. 'Nutzmensch' beschäftigt sich mit den oft übersehenen Realitäten von SchlachthausarbeiterInnen. Ein zentrales Gestaltungselement der Kollektion ist 'Cuts of Human', das die Fragmentierung und Entmenschlichung der ArbeiterInnen in Schlachthäusern symbolisiert. Inspiriert von der Zerlegung des Tierkörpers in der Schlachtindustrie, werden diese Elemente subtil in die Kleidungsstücke integriert. Ähnlich wie das Vieh selbst werden die SchlachthausarbeiterInnen als bloße Produktionsmittel betrachtet. Zusätzlich wird in 'Nutzmensch' das innovative 'Rotweinleder' eingeführt, um nicht nur auf den weit verbreiteten Alkohol- und Substanzmissbrauch in der Schlachthausindustrie hinzuweisen, sondern auch eine ethische Alternative zu bieten, die umweltbewusst und zu 100% biologisch abbaubar ist, wodurch sie während der Produktion keine Schäden für Menschen oder Tiere verursacht.

'Nutzmensch' ist ein persönlicher Ansatz, um Bewusstsein zu schärfen, Fragen aufzuwerfen und Veränderungen einzuleiten - nicht durch laute Anklagen, sondern durch mitfühlenden Craftivism und das Erzählen menschlicher Geschichten. 'Nutzmensch' vereint Ästhetik mit Umweltbewusstsein und Ethik und fungiert damit als Katalysator für die Förderung eines bewussteren Konsums und einer nachhaltigeren Modebranche. Selbstdarstellung: Nach einer abgeschlossenen Berufsausbildung in Berlin, Deutschland, hat Nadine Aurin-Liew sich beruflich neu orientiert und in Australien ein Diploma of Fashion and Merchandising am Kangan Fashion Institute in Melbourne als beste internationale Studentin abgeschlossen. Nach vier Jahren in Australien wollte sie ihre Begeisterung für Mode weiter vertiefen und hat nun erfolgreich ihren Bachelor of Arts an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin im Bereich Modedesign abgeschlossen. Während ihres Diplomas und auch während ihres Bachelor-Studiums hat sie sich intensiv mit Themen der Nachhaltigkeit und sozialen Ungerechtigkeiten auseinandergesetzt. Außerdem wuchs ihre Liebe zu Handwerkskünsten wie Stricken, Weben und der Herstellung eigener Biomaterialien. Da es bereits eine Fülle an Mode gibt, ist es ihr besonders wichtig, Mode zu schaffen, die sowohl ästhetisch ansprechend als auch ein Werkzeug für Veränderung ist. Mode sollte ein mächtiges Werkzeug für positive Veränderungen sein, indem sie Bewusstsein schafft und soziale und ökologische Verantwortung übernimmt, ohne dabei die Ästhetik zu vernachlässigen. Durch nachhaltige Praktiken und die Einbindung traditioneller Handwerkskünste verfolgt sie das Ziel, einen Beitrag zu einer bewussteren und nachhaltigeren Modebranche zu leisten. Ihre Arbeiten sollen nicht nur ästhetisch überzeugen, sondern auch relevante gesellschaftliche Themen aufgreifen und zur Reflexion anregen.